Ich habe Angst mich zu zeigen
Ich war in meinem Leben gefangen und war der Ansicht, so wird es jetzt für immer weiter gehen. Bis ich einem Punkt im Leben erreicht habe und feststellte, Nein so geht es nicht weiter, so will ich nicht leben. Ich meine damit, dass ich ohne Angst und selbstbestimmt mein Leben gestalten will. Ich bin davon ausgegangen, dass alles so richtig ist, wie es ist und ich keine Handlung habe, etwas zu verändern. Und dafür bin ich dankbar. Mein Mann hat damals viele Knöpfe bei mir gedrückt. Seine Fragen an mich führten dazu, dass ich viel über mich und mein bisheriges Leben nachgedacht und mich selbst fragte, was hat dazu geführt, dass ich so bin ich wie bin.
Die Fragen meines Mannes verunsicherten mich, weil ich nicht wusste wie ich antworten soll. Er stellte Fragen, z.B.:“Was macht dir Spaß? Bist du zufrieden mit deinem Leben? Welche Menschen sind dir wichtig? Warum bist du so verschlossen, wenn wir mit meinen Freunden zusammen sind? Warum willst du nicht mitkommen, wenn wir auf einer Party eingeladen sind?“ Ich hatte Angst davor, in Ohnmacht zu fallen und ausgelacht zu werden, weil ich z.B. keine Antwort auf Fragen habe. Oder ich werde angesprochen, weil ich nichts sage und kann darauf keine Antwort geben. Damit ich dieser Angst aus dem Weg gehen kann, habe ich einige Treffen nicht wahrgenommen und mir Ausreden einfallen lassen. Das war für mich ein Selbstschutz, damit meine Welt erhalten bleibt und ich nicht zusammenbreche. Wenn man mich fragte, weshalb ich nichts sage, schossen mir die Tränen in die Augen und ich fühlte mich hilflos, ich war wie erstarrt und schockiert. Das war, als ob ich gegen eine Wand laufe und nicht weiter komme.
Und wie bin ich da wieder rausgekommen?
Mit einem Lächeln, ich habe es einfach belächelt und fühlte mich schlecht und klein. Mit dem Lächeln habe ich meine Traurigkeit wieder weggemacht und wurde dann in Ruhe gelassen. Aber, ich wollte danach sofort weg, aus Angst, dass mich noch jemand anspricht und zu Hause fühlte ich mich sicher.
Mein Mann hat mich in meiner Angst gesehen und ich fragte ihn, wie ich das loswerden kann? Weil ich mich an Unterhaltungen mit anderen Menschen beteiligen will, mir aber der Mut dazu fehlte. Es machte mich traurig, dass ich zunächst keinen Ausweg aus diesen Ängsten fand. Ich will es anders machen und will der Gestalter in meinem Leben sein. Ich stand vor der Frage, wie kann ich mein Leben verändern? Zunächst weiß ich, dass ich Angst davor habe mich mit meinen Ansichten und Gedanken zu zeigen und überhaupt präsent zu sein. Ich hatte große Angst davor, mit vielen Menschen zusammen zu sein.
Das anzunehmen und wahrzunehmen wenn ich so fühle, war ein großer Schritt in Richtung Selbstvertrauen. Ich habe erkannt, dass ich mich in Zukunft nicht mehr verstecken und mich der Angst stellen will.
Einige Wochen habe ich damit verbracht die Bücher zu lesen und mich zu studieren. Ich habe mich kennengelernt und das ist noch anstrengender, als einen Vortrag zu einem bestimmten Thema zu erarbeiten. Es ist nicht einfach, ein Buch durch zu arbeiten und am nächsten Tag sollst du dann mehr Selbstvertrauen haben. Dir Selbst zu vertrauen ist ein Ziel, das du dir bei solch einem Schritt vorstellen kannst. Es ist ein langer Prozess den du vor dir hast. Es wird immer wieder Rückschläge geben und du wirst herausgefordert.
Ich stelle mich der Angst
Die nächsten Treffen in größeren Gruppen habe ich dafür genutzt, mich den Ängsten zu stellen. Das heißt, nicht absagen, sondern hinzugehen und wenn es mir schlecht geht, meinem Mann mitzuteilen, dass es gerade schlecht ist. Das war für mich das wirkungsvollste, weil ich wusste, jemand ist da um mich aufzufangen, wenn ich hilflos bin und weg will. Und das ist auch ein wichtiger Tipp für dich, von mir, öffne dich einer Person, die dir beisteht und dich unterstützt. Sie muss nicht anwesend sein, mein Mann war nicht immer dabei, aber es half mir, dass ich ihn anrufen durfte, wenn es schlecht lief oder auch wenn es gut lief, dass ich meine Trauer bzw. Freude nicht mit mir alleine teilen muss.
Mit jedem Treffen wurde es leichter für mich, anzuerkennen, dass ich nichts sage und zurückhaltend bin. Ich habe angenommen, dass ich der Beobachter bin und mich erst zu Wort melde, wenn es mir wichtig ist. Belangloses Reden ist für mich, aus heutiger Sicht Quatsch. Ich tu mich auch schwer im Smalltalk, ich kann das nicht. Heute weiß ich, dass ich eher zuhören kann und gute Denkanstöße gebe, Mut mache und meine Kraft im tiefen ehrlichen zweier Gespräch liegt.
Wenn für dich der Wunsch da ist, dein Selbstvertrauen zu stärken, dann will ich dabei unterstützen.
Steh zu dir!
deine Sandra