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So erleben wir die Welt als Schüchterne

Wenn man mich früher für schüchtern hielt, fand ich es schlimm. Warum? Weil ich aufgefallen bin, obwohl ich nicht auffallen wollte. Jemand hat mich in meiner Zurückhaltung entdeckt und genau den Punkt getroffen, der nicht sichtbar sein sollte. Ich habe es nicht abgestritten, dennoch war das für mich wie ein schlag ins Gesicht. Warum stand ich nicht einfach dazu, das ich so bin. Das ich lieber zuhöre, als von mir zu berichten oder meine Gedanken mitzuteilen?

Kennst du das auch? Danach bist du angespannt und gefangen in den Gedanken, in der Hoffnung, dass du gerne anders wärst. Du ziehst dich zurück und bist irgendwie nicht mehr anwesend.

Schüchternheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Schüchterne trauen sich nicht in Gruppen etwas zu sagen, sind geplagt von Selbstzweifeln und haben Schwierigkeiten mit Menschen in Kontakt zu treten. Sie trauen es sich nicht zu, jemanden anzusprechen und zum Beispiel nach dem Weg zu fragen.

Ich spreche hier über die Schüchternen und Introvertierten, die sich zum einen nicht zutrauen in Kontakt mit Fremden zu gehen und denen es manchmal auch zu viel ist, stundenlang in einer Gruppe zu sein. Der Wunsch nach Rückzug kommt auf, aber die Angst auszusprechen, dass sie eine Pause benötigen ist größer. Ein Teufelskreis.

Wovor haben wir Angst? Und es ist Fakt, dass wir zweifeln und uns davor fürchten aufzufallen und vermutlich jemanden verärgern, wobei wir auch nicht wollen, dass jemand verärgert ist. Und somit drehen sich wieder diese Gedanken und wir konzentrieren uns mehr darauf, was wir denken, ziehen uns zurück und fühlen uns nicht wohl.

Das hat zur Folge, dass wir körperlich anwesend sind, aber schweigen. Sind Unsichtbar und ziehen uns zurück.

Wir wünschen uns, dass uns jemand anspricht, es passiert aber nichts.

Wir stecken so sehr in unseren Gedanken, dass wir angespannt sind und eigentlich weg wollen.

Es ist wie angewurzelt sein, wir können nicht aufstehen, sind gehemmt. Stünden wir auf, fallen wir auf.

Das alles zieht an unserer Kraft und Energie.

Obwohl der Wunsch da ist, anwesend zu sein. Zu reden. Zuzuhören. Zu Lachen.

Was können wir also machen?

Herausfinden was wir brauchen…

und uns zurück ziehen und ne kurze Pause machen um Energie zu tanken.

Da sind wir wieder, beim Mut und Selbstvertrauen. Wenn das fehlt, wird es immer so bleiben und das raubt uns Kraft und Energie. Könnte auch bedeuten, dass wir einsam sind, aufgrund unserer Unzufriedenheit und das wir uns von unserem Gefühl steuern lassen, anstatt das Gefühl wahrzunehmen und anzunehmen. Dazu zustehen, dass wir uns zurück ziehen müssen, dass wir jemand sind, der nicht stundenlang in der Gruppe sein kann.

Gib mir ein Zeichen, wenn du dich wieder erkannt hast.

Steh zu dir!

deine Sandra

Warum es gut ist, dass du dich zeigst

Sich zeigen, was bedeutet es? Für mich heißt es, sich so zu geben wie man wirklich ist. Sich nicht zu verstellen, und seine wahren Gedanken und Gefühle zu äußern und dazu zu stehen. Vor vier Jahren habe ich mich versteckt und bin Gesprächen aus dem Weg gegangen.

Kannst du dir vorstellen, dass es anstrengend und Kräfte raubend ist, wenn du dich versteckst? Wenn du versuchst jemandem zu gefallen und dich selbst verstellst?

Ich beschreibe dir mal, wie das bei mir war.

In Gesprächen, mit mehr als vier Leuten, war ich anwesend, habe am Gespräch aber nicht teilgenommen bzw. nickend zugestimmt. Ich habe mich nicht getraut, meine Meinung zu äußern, erst recht nicht dazu zu stehen, wenn ich eine andere Ansicht hatte. Meine Befürchtung war, abgelehnt zu werden und hilflos einer Diskussion ausgeliefert zu sein. Um einer möglichen Ablehnung und Hilflosigkeit aus dem Weg zu gehen, habe ich mich zurück gehalten.

Im Nachhinein habe ich nie darüber nachgedackht, dass sich die menschen für meine Ansichten interessieren könnten. Ich habe es nicht für möglich gehalten und mich mit den Gedanken, Gefühlen und Vorstellungen eingeschränkt. Das war die Wahrheit, daran habe ich geglaubt, wenn ich etwas sage, werde ich abgelehnt und bin hilflos, weil ich mit der Ablehnung nicht umgehen kann.

Sagst du ja und meinst nein?

Kennst du das auch, dass du dich zurückhälst, weil du befürchtest Abgelehnt zu werden?

Du sagst lieber Ja, und meinst eigentlich Nein?

Du bist anderer Meinung und stimmst der Ansicht der Mehrheit zu?

Du fühlst dich unwohl, damit du dich nicht öffnen musst, gehst du weiter und fühlst dich noch schlechter?

Du bist zu krank um arbeiten zu gehen, gehst trotzdem hin, weil du denkst, es geht nicht ohne dich?

Was wäre, wenn du offen sagst, was du denkst und dein Gegenüber wertschätzt dich dennoch und mag dich? Würdest du dich dann trauen?

 

6 Gründe, die dir zeigen, dass du dich zeigen darfst!

 

Vertrauen

Du schaffst eine Vertrauensbasis zu deinen Gesprächspartnern und lernst dir selbst zu vertrauen. Weil du dich öffnest, kann sich dein Gegenüber öffnen, oft löst es eine Barriere zwischen zwei Menschen, wenn Klartext geredet wird. Du stärkst dein Selbstvertrauen. Das passiert nicht von heute auf morgen, aber es wird dir immer leichter fallen, deine Gedanken auszusprechen.

Ehrlichkeit

Wer sich zeigt, ist ehrlich zu sich und anderen. Wenn du ehrlich zu dir bist, willst du auch, dass jemand die Wahrheit sagt und wahrhaftig ist. Ehrlichkeit schafft Vertrauen, wer ehrlich ist trifft auf ehrliche Menschen.

Liebe

Sich zeigen ist ein Ausdruck von Liebe, zu den Menschen und zu dir! Hier spreche ich nicht von dem Gefühl, sondern von der Haltung, dass du in der Absicht bist liebevoll zu sein. Das bedeutet für mich auch offen und unvoreingenommen aufzutreten. Die Neugier zu den Menschen zu erhalten, auch wenn sie anders sind. Ich könnte, das anders sein, jetzt auch noch auseinander nehmen, das passt jetzt hier nicht rein. Wenn du dazu einen Gedanken hast, teile ihn mir gern in einer Nachricht mit.

Zufriedenheit

Verstellst du dich, dann raubst du dir Kraft und fühlst dich schnell müde und ausgelaugt. Zeigst du dich, dann bist du zufriedener und ausgeglichener. Du kannst deine Energie für andere Dinge einsetzten und das strahlst du auch aus, andere sehen es dir an.

Risikobereitschaft

Je mehr Energie du dann übrig hast, umso mehr traust du dir zu und probierst dich aus. Schaffst es deine Grenzen zu überschreiten oder Ängste zu überwinden, weil du das Vertrauen hast, dass alles gut wird! Wer Risiken eingeht, ist mutiger!

Anerkennung und Dankbarkeit

Wenn du dich ehrlich, liebevoll und in vollen Vertrauen zeigst, garantiere ich dir, dass du Anerkennung und Dankbarkeit zurück bekommst. Ich erlebe es oft, dass mir jemand dankt, weil ich mich gezeigt habe und sich die Barriere zwischen mir und dem anderen auflöst.

Eine Buchempfehlung ist „Die Macht der Dankbarkeit“ von Alfred R. Stielau-Pallas. Hier bekommst du ein Bewusstsein, dafür, was die ganzen ja, aber mit dir machen. Welche Gedanken dahinter stecken und du empfindest Dankbarkeit für die wichtigen Dinge im Leben.

 

 

 

Warum verstecken wir uns eigentlich, wenn der Gewinn, des sich zeigens so groß ist?

Es sind die Erfahrungen die und ich irgendwann einmal gemacht haben und die uns glauben lassen, es sei sicherer sich zu verstellen. Es kann sein, dass wir glauben, wir sind nicht gut genug oder wir sind es nicht wert. Das alleine führt dazu, dass wir uns nicht zeigen und Angst vor der Ablehnung haben.

Welche Erfahrungen hast du gemacht, weil du dich gezeigt hast?

Warum sind dir, wie auch mir die Gedanken des anderen so wichtig? Was sagt es über dich aus?

Erkennst du dich darin wieder? Erzähl mir von deinen Erfahrungen.

 

Steh zu dir!

deine Sandra