Was ist deine Absicht?

Wie war dein Urlaub? Oft antworten wir auf diese Frage mit, „Super,…!“.

Ich bin diesesmal mit einem schlechten Gefühl aus dem Urlaub nach Hause gefahren, denn meine Erwartungen an diese Woche hatten nichts mit dem tatsächlichen Verlauf gemeinsam.
Ich bin mit der Erwartung in die Woche gestartet – Zeit für mich, Zeit für meinen Partner, Zeit mit meinem Sohn und Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Jetzt nach dem Urlaub bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt über meine Erwartungen und Vorstellungen gesprochen habe. Wir haben alle sehr viel Zeit miteinander verbracht, aber geredet haben wir nicht. Unsere Unterhaltungen drehten sich teilweise darum, was wir essen wollen und wie wir den Nachmittag verbringen wollen. Niemand sprach über seine Gedanken oder Gefühle.

Ich bin haltlos durch das Ferienhaus gelaufen, auf der Suche nach einer Aufgabe. Ich weiß, dass ich schlecht gelaunt war. Ganze vier Tage, wusste ich nicht was mit mir los ist. Ich war in meinen Gedanken versunken, sprach wenig und wollte, dass die Woche vorbei ist und schnell wieder nach Hause. Die Frage an alle, ob sie sich wohl fühlen wurde mit „Ja“ beantwortet.

Aber kennst du auch das Gefühl, dass eine negative Grundstimmung herrscht, die einem nicht ermutigt das zu sagen was du denkst? Du hast Angst anzusprechen, dass es dir schlecht geht oder dass du das Gefühl hast, irgendetwas könnte besser sein? Was kannst du dann unternehmen?

Wir hatten uns dafür entschieden gemeinsam eine Woche zu verbringen, warum läuft die so aus dem Ruder? Für mich war die Vorstellung eines harmonischen Urlaubs, der in einer Unzufriedenheit endete.

Was kann ich beim nächsten mal anders machen?

Wie kommt man nun aus dieser Situation wieder raus?

Eins steht fest, wenn im vorhinein jeder über seine Erwartungen an diese Woche gesprochen hätte, dann wäre einiges einfacher gewesen.

Es ist aber meine eigene Verantwortung, dafür zu sorgen, dass meine Erwartungen erfüllt werden und dass ich die Erwartungen der anderen kenne bzw. danach frage. Jeder weiß dann, was ich will und ich weiß, was die anderen wollen. Wenn du nicht nachfragst, dann wirst du nie erfahren was die Wünsche des einzelnen sind. Du hast die Möglichkeit, eine schlechte Stimmung oder ein schlechtes Gefühl gegenüber deinen Mitmenschen anzusprechen und das Gefühl oder die Handlung zu verstehen. Wenn das getan ist, öffnet es oft Türen, weil auf einer anderen Ebene gesprochen werden kann. Du sorgst für Klarheit und gibst deinem Gegenüber das Vertrauen, dass er gehört wird und sagen darf, was ihn beschäftigt.

Warte nicht darauf, dass deine Erwartung erfüllt wird, nimm es selbst in die Hand. Somit stärkst du dein Selbstvertrauen, weil du Selbstverantwortung übernimmst.

Beim Thema Erwartungen, ist der Schlüssel, dass du offen das ansprichst, was dir wichtig ist. Zum Beispiel stehst du dazu, wenn du sagst, dass du den Vormittag nutzen willst um alleine im Pool zu schwimmen. Deine Zuhörer verstehen das und können entsprechend handeln, weil ihr darüber redet, schaffst du eine Basis die es ermöglicht ehrlich zu sein.

Hier sind meine Tipps, für Zufriedenheit im Urlaub

  1. Klärt vorher die Erwartungen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mögliche Fragen, die du stellen kannst: Welche Vorstellungen hast du? Was willst du unternehmen? Was stellst du dir für die Woche vor? Was erwartest du?
  2. Wenn eine schlechte Stimmung entsteht, sprich an was du wahrnimmst oder denkst. Sprich von dir und zeige nicht mit dem Finger auf jemandem, indem du sagst, „Du verbreitest eine schlechte Stimmung.“
  3. Nutze diese Hinweise auch in anderen Gesprächen, z.B. mit deinem Partner oder deinen Kollegen.
  4. Schreibe auf, was du selbst für Erwartungen hast.
  5. Es geht nicht nur um Erwartungen für Unternehmungen, sondern auch um Gefühle. Diese Frage hilft dabei: „Ist es für euch okay, dass jeder offen das ansprechen kann, was ihn beschäftigt?“. Ich bin mir sicher, keiner wird Nein dazu sagen.

Wenn du weißt, was du willst, dann kannst du das klar äußern und bist auch in der Lage andere danach zu fragen. Du gehst mit einem gestärkten Selbst durchs Leben, weil du deine Erwartungen mitteilst.

Was machst du, wenn der andere keine konkreten Erwartungen äußert?

Das habe ich auch erlebt. Da ich die ganzen Tage das Gefühl hatte, das irgendetwas nicht stimmt, habe ich zweimal das Gespräch gesucht und erst im zweiten Gespräch die Antwort dazu erhalten. Einige Menschen merken gar nicht, dass sie ihre Erwartungen nicht klar geäußert haben und verstehen nicht, dass es Sinn macht diese vorher kundzugeben, weil sie es nicht kennen. Sprich deine Gedanken sofort an, dann kannst du noch etwas bewegen. Manche sprechen ihre Gedanken erst aus, wenn sie danach gefragt werden und fühlen sich dann erst gehört und ernstgenommen. Du hilfst dann, dass jemand zu sich steht, weil du wahrnimmst, wenn sich jemand nicht wohlfühlt.

Du merkst ja, wenn sich dein Freund oder Partner anders verhält als sonst. Wenn sich der andere nicht öffnet und du weißt, dass du offen bist und es dich Kraft kostet mit dieser Stimmung umzugehen. Dann solltest du dich abzugrenzen und deine Urlaubstage alleine gestalten und auch das kannst du ansprechen: “ Wenn die Stimmung sich nicht verbessert, dann will ich die Zeit hier alleine nutzen, es raubt mir Kraft mit dir zusammen zu sein. Ich weiß nicht, was mit dir ist!“

Ich schreibe viel darüber, dass der Schlüssel für Zufriedenheit, dass offene Gespräch ist. Und das bringt es auf den Punkt und obwohl das so einfach klingt, einfach darüber zu reden, hindern uns Zweifel und Ängste über unsere Gefühle zu sprechen. Ich habe immer geglaubt, dass meine eigenen Gedanken und Gefühle nichts wert sind und habe deshalb nie darüber gesprochen und viel für mich behalten. Wenn es dir auch so geht und du wirklich etwas verändern willst, dann komm mit mir in Kontakt und wir finden einen Weg, dass du lernst dich zu zeigen.

steh zu dir!
deine Sandra
2 Antworten
  1. Frank Krüger says:

    Liebe Sandra,
    was es mir leichter machen kann, mit derartigen Situationen umzugehen sind aus meiner Erfahrung vor allem zwei Dinge:
    Zum einen ist das Vertrauen. Vertrauen in das Leben generell, in die Menschen, die mir wichtig sind und vor allem aber Vertrauen in mich selbst. Das Leben gibt einem in vielfältiger Weise Möglichkeiten, zu wachsen. Deshalb darf jeder von uns auf seine eigene Art und Weise zukünftig (hoffentlich) noch viele solcher Erfahrungen machen. Das ist nicht immer lustig aber, und da komme ich zum zweiten Punkt:
    Ich darf lernen, gelassener zu werden und mit mir selber nicht so hart ins Gericht zu gehen … .
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Sandra says:

      Danke Frank für deine Sichtweise. Es hilft diese Situation dankbar anzunehmen und jeder für sich etwas lernen kann. Allerdings ist das auch ein Schritt, der lange braucht um ihn umsetzen zu können.

      Antworten

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?
Feel free to contribute!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert