Steh zu dir, wenn du dich nicht gut genug fühlst

Heute berichte ich davon, wie ich von einer eifersüchtigen, egoistischen Frau zu einer sicheren, interessierten Frau geworden bin. Ich habe keine Angst mehr davor, verlassen zu werden, zumindest ist es keine Angst mehr, die mich begleitet. Sicher werde ich traurig sein, sollte mein Mann mich irgendwann einmal verlassen. Das hoffe ich aber nicht.

So war es bei mir

Vor der Zeit meiner persönlichen Weiterentwicklung hatte ich regelrecht Angst, dass die Beziehung zu meinem Mann irgendwann zu ende sein könnte. Ich war oft eifersüchtig, weil er Kontakt zu anderen Frauen hatte (Bekanntschaften, die ich nicht kenne) und weil Frauen sich ihm gerne anvertrauen. Wenn er zum Beispiel abends spät ins Bett gekommen ist, weil er mit einer Freundin chattete, lag ich lange wach. Ich konnte nicht abschalten und machte mir Gedanken darüber, was sie sich zu erzählen haben und ob er mich hintergehen würde. Mir fehlte lange der Mut anzusprechen was ich dachte und dass es mir nicht gefiel, wenn er so lange und viel mit anderen Frauen schrieb. Ich hatte Selbstzweifel und Ängste, dass ich nicht genug geliebt werde oder ich nicht gut genug oder uninteressant bin. Verbieten wollte ich ihm diese Kontakte nicht, ich hätte mich damit nicht gut gefühlt und vermutlich hätten diese Unterhaltungen dann heimlich statt gefunden. Ein Verbot hätte auch nur das Gefühl weg gemacht, bis die nächste Bekannte sich ihm anvertraut. Dann würde es sich wiederholen. Meine Angst bestand darin, dass sich die Frauen in meinen Partner verlieben und ihn mir ausspannen würden.

Mir ist eine ähnliche Situation schon einmal passiert. Ich war so sehr in den Mann verliebt und merkte nicht, dass eine andere Frau dabei war ihn mir wegzunehmen. Von heute auf morgen wurde ich verlassen. Gestern war sozusagen noch alles gut und am nächsten Tag kamen keine Anrufe oder Textnachrichten mehr. Diese Enttäuschung setzte sich in mir fest und führte dazu, dass ich Angst hatte meinen Partner zu verlieren, wenn er sich mit einer Frau gut versteht. Ich habe nicht darüber gesprochen.

Mir hat es geholfen meinen Mann darauf anzusprechen, mit wem er schreibt, worüber sie sich unterhalten. Ich konnte sagen, dass ich mich dabei nicht wohl fühle und Angst habe, dass er mich verlässt. Ich hatte Mut, das Thema immer wieder anzusprechen und durfte die Nachrichten lesen und war bei einzelnen Treffen mit dabei. Es wurde leichter, je häufiger wir darüber sprachen und er meine Gedanken kannte. Ich akzeptierte und verstand, dass er gerne für seine Freunde oder Bekannte da ist. Mittlerweile macht es mir nichts mehr aus. Es interessiert mich welche Unterhaltungen er führt und er spricht diese Unterhaltungen von sich aus an.

Man ist dann eifersüchtig, wenn man sich nicht gut genug für den Partner fühlt.

Der Grund für die Eifersucht ist ein geringes Selbstvertrauen. Das Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten fehlt. Du fühlst dich nicht gut genug und holst dir die Bestätigung durch die Partnerschaft. Wenn sich dein Partner jemand anderem länger zuwendet als dir, sagt dein Unterbewusstsein, du bist nichts, du bist langweilig oder dein Partner liebt dich nicht mehr. Du hast Angst zu versagen und den zu verlieren der dir sagt, dass du toll bist. Die Gedanken kreisen um diese Situation und es fällt dir schwer das anzunehmen. Du willst am liebsten, dass dein Partner mit solchen Unterhaltungen aufhört, damit wieder alles normal ist.

Es ist so wichtig, dass du selbst von dir überzeugt bist und zu dir sagen kannst: „Ich bin toll.“ Dein Partner hat sich für dich entschieden, weil du so bist wie du bist.

Steh zu dir!

Stärke dein Selbstvertrauen.

Wofür magst du dich selbst am meisten?

Für dich, der eifersüchtig ist, ist es wichtig zu wissen, dass dein Partner Verständnis dafür hat, dass du so fühlst und dir zuhört. Du willst ernst genommen werden, sei mutig und sprich über deine Gefühle und urteile nicht darüber, was dein Partner getan hat. Bei mir waren es ein paar Gespräche bis ich sicher spürte, dass mein Partner sich nur unterhält.

Du stehst in Sachen Partnerschaft zu dir, wenn du dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst bist und sie zulässt. Du selbst führst dir schmerzen zu, wenn dich die Gedanken um eine andere Frau oder Mann nicht loslassen und du unterstellst deinem Partner etwas, an das er wohlmöglich gar nicht gedacht hat. Natürlich darf Misstrauen sein, das ist ja ganz normal. Du willst wissen mit wem sich dein Partner trifft, weil es dich interessiert und weil du abwägen willst, ob eine Gefahr für die Beziehung besteht. Ich glaube, dass ist ein Zeichen von Liebe, wenn es dich nicht kalt lässt, dass sich dein Partner mit anderen Menschen beschäftigt. Steh zu dir und deinen Gedanken und Gefühlen.

Du bist stark, weil dein Gefühl richtig ist

Du kannst dich jetzt nicht davor schützen, dass deine Angst wahr wird und deine Beziehung endet. Aber es kann auch so sein, dass aus einer Vermutung Wirklichkeit wird und sich hinter Unterhaltungen/ Treffen mit anderen Personen verbirgt, dass dich dein Partner hintergeht. Einen Betrug zu erörtern würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Ich bleibe beim Gefühl, was du empfindest, wenn du eifersüchtig bist. Ich glaube, dass du in allen negativen Erlebnissen für dich etwas positives finden kannst. Du bist stark, weil dein Gespür richtig war und du nicht noch schlimmer verletzt wurdest.

Gib deinem Partner die Möglichkeit sich zu äußern, das bringt Klarheit und stärkt im Besten Fall die Beziehung. Du hast mit deiner Offenheit die Chance eine neue Vertrauensebene zu deinem Partner aufzubauen. Du hast den Mut, deine Befürchtungen anzusprechen und kannst stolz sein, dass du dich getraut hast, über deine Gefühle zu sprechen.

Schreibe es dir auf. Schreibe dir jeden Tag auf, worauf du stolz sein kannst, denn das stärkt dein Selbstvertrauen und kannst dich am Ende jeden Tages freuen, was du erreicht hast.

Wie sind deine Erfahrungen mit der Eifersucht?

Sind beim Lesen Fragen aufgetreten? Ich beantworte sie dir.

 

Steh zu dir!

Deine Sandra

„Ich kann den Wind nicht ändern, nur die Segel drehen“

Nicht jeder nimmt dich so an, wie du bist.

Nicht jeder versteht, warum du Dinge tust.

Nicht jeder versteht, wie es in dir aussieht.

Nicht jeder versteht, weshalb ich meine Erfahrungen in einem Blog mitteilen will.

Nicht jeder versteht, weshalb ich dich ermutigen will, Veränderungen zu zulassen.

 

Es ist die Entscheidung jedes einzelnen, zu sich zustehen und sich zu zeigen. Ja zu sagen, wenn andere nein sagen und nein zu sagen, wenn andere ja sagen.

Ich lerne mit diesem Blog mit Menschen umzugehen, die sich mit dem Thema nicht identifizieren können. Vermutlich gibt es Menschen, die negative Botschaften auf meinem Blog hinterlassen werden, weil sie sich auf irgendeine Weise angesprochen fühlen oder weil die Beiträge in ihnen Angst, Wut oder Neid auslösen. Einige Menschen fühlen sich besser, wenn sie andere „klein machen“ oder etwas schlecht reden. Ich kann hier nur spekulieren. Im Vorfeld hatte bereits jemand, einen negativen Beitrag auf meiner Facebookseite hinterlassen und ich habe diesen Beitrag gelöscht. Im Nachhinein hätte ich es anders gelöst und direkt auf den Post geantwortet, mich z.B. bedankt. Aus diesen negativen Botschaften kann ich lernen und mich weiterentwickeln. Ich weiß für das nächste mal, wie ich reagiere und kann zeigen, dass mich diese negativen Beiträge nicht einschüchtern und sie einfach zum Leben und in der digitalen Welt dazu gehören und ich mich nicht davor schützen kann.

Wer hat die Macht?

Du kannst dich im Alltag auch nicht davor schützen, dass dich jemand nicht mag. Es gibt für mich in der Apotheke jeden Tag Kunden, die mit meiner Bedienung oder Beratung nicht einverstanden sind. Manchen Menschen kannst du es nicht recht machen, aber du kannst es dir recht machen. Du kannst die Entscheidung treffen, dass dich solche Situationen nicht belasten. Deinen Fokus auf die positiven Dinge im Alltag legen, die Dinge die dir Freude bereiten, denn diese Dinge bringen dich weiter und lenken dein Bewusstsein auf das, was du bereits erreicht hast. Du kannst dich der Herausforderung stellen und mit Menschen, die anderer Meinung sind, souverän umgehen und von dir reden, also bei dir bleiben.

 

Hanse Sail 2016

 

Ein Beispiel: Wenn sich ein Kunde bei mir über die lange Wartezeit in der Apotheke beschwert, weil er so lange anstehen muss. Bei mir entsteht das Gefühl „Der Kunde ärgert mich.“ und bestimmt damit über meine Stimmung, er hat Macht über mich und der Kunde hat die Macht meine Gefühle zu kontrollieren. Soetwas zerrt an meinem Selbstvertrauen, weil ich mich beeinflussen lasse und den Ärger des Kunden persönlich nehme, ich gebe mir die Schuld dafür, dass er so lange warten muss. Der Kunde hätte die Entscheidung treffen können später wieder zu kommen, ich kann seine Entscheidung nicht ändern. Aber ich kann von mir sprechen, „Ich ärgere mich über den Kunden.“ und zu mir stehen, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen und fühle nur den  Ärger darüber, dass der Kunde seinen Ärger zwar mit mir bespricht, ich mich aber abgrenzen kann und mich nicht schuldig dafür fühle, dass er warten musste. Ich habe die Macht über mich und meine Gefühle.

Klar gibt es Menschen, die genau damit nicht umgehen können und wieder zurückschlagen „Ist mir doch egal…“ oder ähnliches. Sie kennen es nicht anders und haben bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass jemand so reagiert oder etwas hinterfragt. („Warum denkst du so?“) Probier es aus, wie sich der Gesprächsverlauf verändert und wie deine Gefühle dabei sind. Es interessiert mich von deinen Erfahrungen zu hören/zu lesen.

Du kannst dich der Angst stellen

Die Angst, bewertet zu werden, meldet sich in diesem Zusammenhang bei mir. Ich stelle mich dieser Angst und übe den Umgang mit Konflikten, laufe nicht weg und spreche über meine Gedanken und Gefühle. Mit dieser Art der Kommunikation fühle ich mich besser, stärker und nur das zählt. Ich bin mir am wichtigsten, das solltest du auch von dir denken. Die anderen haben andere Geschichten zu erzählen, es gibt andere Hintergründe, weshalb sie so reagieren, wie sie reagieren. Du kannst dich dafür entscheiden, dich zu zeigen, zu dir zu stehen und von dir zu reden.

Du kannst das auch alles sein lassen, weil die Angst zu groß ist bewertet zu werden und du Angst vor den Menschen hast, die anderer Meinung sind. Ich weiß jetzt, wie ich damit umgehen kann und es fällt mir leichter, zu mir zu stehen. Das braucht Zeit und Übung, das geht nicht von heute auf morgen, auch ich bin täglich in einem Lernprozess und falle zurück in mein Programm, weglaufen und schweigen, weil ich unsicher und ängstlich bin. Du könntest dich verstecken vor dieser Welt und den Konflikten, aber dann steckst du in deinem Schneckenhaus fest und bist einsam, unglücklich und erlebst nichts – und alles bleibt beim alten.

Willst du das?

Ich habe mich dafür entschieden, meine Denkweisen zu hinterfragen und mich den Ängsten zu stellen. Der Sänger Clueso hat eine Liedzeile benutzt: „Ich kann den Wind nicht ändern, nur die Segel drehen“. Hör dir das Lied an, ich liebe Songs, die eine Botschaft vermitteln und ich versuche zu jedem meiner Beiträge ein Video zu verlinken.

 

 

 

Was kannst du tun?

Beobachte dich täglich, wie du mit Konflikten umgehst. Bewertest du dein gegenüber oder sprichst du von dir und kannst mit deinem Gegenüber ein Gespräch beginnen?

Schreibe dir täglich auf, was du beobachtet hast. Das Bewusstmachen verändert deine Denkweisen und vielleicht reagierst du bei einem Konflikt anders als gewöhnlich.

Steh zu dir!

Deine Sandra